SF-G / SF-L Granier Saftflusssensoren
SF Saftflusssensoren sind Instrumente zur kontinuierlichen Messung der Wasseraufnahme von Bäumen.
Das Modell SF-G entspricht dem klassischen zwei-nadligen Modell, entwickelt 1985 von André Granier. Der vier-nadlige SF-L Sensor hingegen ist ein verbesserter Granier-Sensor. Die patentierten Verbesserungen bestehen in einer Korrektur der natürlich auftretenden und zeitlich variierenden vertikalen Temperaturgradienten im Splintholz. Ohne Korrektur (ursprüngliche Messmethode nach Granier, SF-G) können solche, trotz Isolierung, im Extremfall zu einer zeitweisen Über- oder Unterschätzung des Messwertes von bis zu 50% führen (vgl. Do, F., & Rocheteau, A., 2002). Durch die Anordnung zusätzlicher Thermoelemente beim SF-L Sensor, können die Xylemflussmesswerte von den natürlichen vertikalen Stammtemperaturgradienten bereinigt werden. Dadurch wird eine wesentlich höhere Genauigkeit und ein stabilerer Nullpunkt (ΔTmax ) des Xylemflusses erzielt.
Eine sehr hilfreiche Option für die exakte Bestimmung des Nullpunktes ist die zusätzliche kontinuierliche Messung des Wasser-Sättigungsgrades des Baumkörpers mit einem Dendrometer. Diese erlaubt eine präzise Definition des Null-Xylemflusses: Xylemfluss=0 wenn die relative Luftfeuchtigkeit in der Krone=>100% und der Baumkörper mit Wasser 100%ig gesättigt ist (keine Durchmesseränderung gemäß Dendrometerdaten). Die Dendrometer gestützte genaue Ermittlung des Nullpunktes macht somit die üblicherweise jede Nacht durchgeführte Nullsetzung (nach Granier) überflüssig und ermöglicht die Erfassung eines nächtlichen Xylemflusses.
Vorteile der Saftflusssensoren
Speziell SF-G
- Geeignet für Baumdurchmesser >1 cm
Speziell SF-L
- Wesentlich höhere Messgenauigkeit
- Korrekte Bestimmung des Nullpunkts des Xylemflusses in Kombination mit Dendrometermessung
- Messung von nächtlichem Xylemfluss
- Beim empfohlenen zusätzlichen Einsatz von Dendrometern: Zusatzinformation über Baumwachstum
Grenzen der Saftflusssensoren
Speziell SF-G
- Die Messwerte werden durch natürlich auftretende Vertikalschwankungen der Stammtemperatur (bis +/-2.5°C) überlagert. Dies führt zu unkalkulierbaren Messfehlern von über 50% und erschwert eine sinnvolle Interpretation der Messergebnisse.
- Saftfluss in der Nacht kann nicht gemessen werden. Wegen der Temperaturüberlagerungen müssen die Nachtwerte fälschlicherweise auf Null gesetzt werden.
Speziell SF-L
- Nicht geeignet für Bäume mit Durchmesser kleiner 8cm
- Es werden pro Sensor 3 Loggerkanäle benötigt
Modelle
Modelle | Geeignet für Durchmesserbereich | Messbereich |
---|---|---|
SF-G | > 1 cm | 18 // 10 |
> 2 cm | 33 // 20 | |
43 // 20 | ||
63 // 20 | ||
SF-L | > 8 cm | 18 // 10 |
33 // 20 | ||
43 // 20 | ||
63 // 20 |
Technische Daten
Sensorbezeichnung | Saftfluss Sensor SF-G | Saftfluss Sensor SF-G |
Anwendungsbereich | Zur kontinuierlichen Messung des Saftflusses bei Holzpflanzen | |
Geeignet für | > 1 cm | > 8 cm |
Anzahl der Sensornadeln | 2 | 4 |
Sensordimensionen | Nadeldurchmesser: 1.5 mm; | |
Ausgangssignal | Analog, Spannung -100µV bis +800 µV | |
Benötigte Loggerkanäle | 1x differential, Auflösung besser als 10 µV | 3x differential, Auflösung besser als 10 µV |
Stromversorgung | Saftflusssensoren müssen mit einer Konstantstromquelle (CCS) versorgt werden. Ein CCS versorgt bis 3 SF-G und/oder SF-L Sensoren und benötig kontinuierlich 85 mA x 12 V. Dies entspricht 2,1 Ampere x Stunde/Tag. | |
Sensorkabellänge | 5 m, verlängerbar auf max. 20 m |